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Stauidentifikation auf Grundlage der Positionsdaten von ÖV-Fahrzeugen im Mischverkehr

Incident detection for overall road traffic using public transport position data

Dipl.-Ing. M. Körner; Dipl.-Ing. L. Fitzthum; Dipl.-Ing. C. Gassel, Dresden

Von Fahrzeugen des öffentlichen Verkehrs sind deren Positionen bekannt, wenn sie informationstechnisch in ein Intermodal Transport Control System eingebunden sind. Über die auf dem Streckenband zwischen Meldepunkten zurückgelegte Wegstrecke und die jeweils dafür benötigte Zeit kann auf die mittlere Geschwindigkeit geschlossen werden. Aus dieser wiederum kann eine Verkehrslageaussage abgeleitet werden. Inwieweit diese für den Gesamtverkehrsstrom gültig und belastbar ist, welche Randbedingungen für eine Auswertung einzuhalten sind, welche Verfahren sich zur Aufbereitung anbieten und welche Nutzungsszenarien unterstützt werden, wird im Folgenden aufgezeigt.

For different purposes public transport vehicles being linked with an Intermodal Transport Control System broadcast their location data periodically or event-controlled. Based on consecutive location data the average velocity of a single vehicle can be determined by the ratio of the distance covered and the time needed. Hence, even the traffic situation of overall road traffic can be derived from public transport velocity under specific conditions. For that case of application several analytical methods have been examined concerning data validity, applicability and usability regarding to present infrastructural conditions. 

Integrierte Stauprognose bei mehreren Arbeitsstellen auf Autobahnen im Großraum München

Integrated prediction of congestion with several road work zones on motorways in Greater Munich

Dr.-Ing. F. Maier, Neufahrn b. Freising
Dipl.-Ing. G. Reichert, München

Verschiedene Bauvorhaben schränken derzeit und in den nächsten Jahren die Leistungsfähigkeit der Autobahnen im Großraum München an mehreren Stellen ein. Daher initiierte die Autobahndirektion Südbayern eine Untersuchung, die voraussichtlich daraus resultierende  Stauschwerpunkte lokalisieren und die verkehrlichen Wechselwirkungen zwischen den Arbeitsstellen veranschaulichen sollte. Es wurde ein Verkehrsmodell entwickelt und eingesetzt, das die Verkehrsnachfrage basierend auf historischen lokalen Verkehrsdaten aus dem betrachteten Netzausschnitt abbildet. Die Ergebnisse wurden zur Abwägung von Maßnahmen zur Minderung negativer verkehrlicher Effekte herangezogen. Der Beitrag beschreibt die gewählte Modellmethodik und die damit erzielten Ergebnisse. Eine Bewertung der Ergebnisse dokumentiert die Eignung des Modells für die vorliegende Fragestellung. Eine Verkehrsmengenuntersuchung, die auch Daten aus dem Zeitraum nach Einrichtung einiger Arbeitsstellen berücksichtigt, zeigt beispielhaft Rückgänge der Verkehrsnachfrage, die sich bei regelmäßigen Staus infolge Arbeitsstellen längerer Dauer einstellen. Damit liefert sie wichtige Anhaltspunkte für eine zuverlässige Anwendung des Modells in diesem und in künftigen Fällen.

Several road projects are reducing and will reduce the capacity of motorways at different sections in the road network around Munich at this time and during the next years. Initiated by the Highway authority of Southern Bavaria a traffic model was developed and applied to localize the areas with strongest negative traffic effects of the roadworks and to demonstrate the traffic-related interdependencies between the construction zones. Historical local traffic data was available to model traffic demand. The results provide a basis for the consideration of measures to reduce negative traffic effects. This article describes the selected traffic model methodology and the results achieved thereby. The evaluation of the results shows the methodology’s suitability for the question on hand. An investigation of traffic volumes – using traffic data from the time after starting some of the road projects, too – describes exemplaryly reductions of traffic demand as effect of regularly appearing congestion caused by roadworks. This delivers valuable evidence for the reliable use of the developed model in this and future applications.

Aktuelle Empfehlungen und Vorgaben zur Verwendung gebietseigener Gehölze in der freien Natur – Zertifizierungsproblematik

General recommendations and specifications for the use of native trees and shrubs in the open nature; Certification problems

Dr. M. Konnert, Teisendorf

In Deutschland werden jährlich viele Millionen Bäume und Sträucher in der freien Landschaft, an Waldrändern und im Siedlungsbereich ausgebracht, die zum Teil hier erzeugt, zum Teil aber auch aus anderen Ländern importiert werden. Zum Schutz der heimischen Biodiversität wurde 2009 in § 40 (4) des Bundesnaturschutzgesetzes (BNatSchG) eine Regelung eingeführt, nach der ab 2020 keine gebietsfremden Herkünfte in der freien Natur ausgebracht werden dürfen. Der Aufbau einer ökonomisch tragfähigen Produktion von gebietseigenen Gehölzen in Deutschland ist daher notwendig. Die praktische Umsetzung der Vorschriften zu gebietseigenen Gehölzen ist schwierig, weil nur die Verwendung, nicht aber die Kontrolle der Produktion und des Inverkehrbringens geregelt wird. Diese soll durch private Zertifizierungssysteme erfolgen. Wichtige Bestandteile dieser Zertifizierungssysteme werden dargestellt und deren paktische Umsetzung am Beispiel Bayerns eingehend diskutiert. Dabei wird auch ein Vergleich mit den Regelungen des Forstvermehrungsgutgesetzes, das für die Ausbringung von Baumarten im Wald gilt, angestellt.

In Germany many million trees and shrubs are planted every year in the open nature, especially in forest edges and in residential areas. These woody species may be produced locally, but are often imported from other countries. To protect the native biodiversity, §40(4) was implemented within Germanys Federal Nature Conservation Act (BNatSchG) in 2009. This regulation states that from 2020 on, it is prohibited to plant non-native provenances of woody species in open nature. Therefore, it is crucial to build up an economically sustainable production of native tree and shrub provenances. The practical implementation of the laws concerning native woody species is complicated, since only the use, but not the production and marketing is regulated. These are planned to be regulated through private certification systems. Important parts of these certification systems are presented in this paper and practical implementation on the example of Bavaria discussed in depth. A comparison with the regulations of the Act on Forest Reproductive Material (FoVG), which regulates the use of tree species for forest purposes, is presented.