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Mobilfunkbewegungsdaten als Erweiterung der Datengrundlage für Verkehrsmodelle

Cell phone data as an extension for traffic models

Dipl.-Ing. M. Cik,
Univ.-Prof. Dr.-Ing. M. Fellendorf,
MA J. Vogel, (A) Graz

 Die Erhebung von Bestandsverkehrsdaten für großräumige Verkehrsuntersuchungen ist derzeit kosten- und zeitintensiv. Eine neue Möglichkeit der Datengewinnung bietet sich durch die wiederholte Erkennung mobiler Endgeräte. Ziel dieser Forschungsarbeit ist die mögliche zukünftige Verwendung von Mobilfunkdaten als zusätzliche Eingangsquelle für Verkehrsmodelluntersuchungen mittels eines eigens entwickelten Softwarewerkzeugs zur Auswertung von Mobilfunk-Quelle-Ziel-Beziehungen. Daraus folgend wurde ein Verfahren zur Verschneidung von Mobilfunkbewegungsdaten mit Verkehrsmodelldaten auf Basis der Ermittlung von Wegeketten zur Auffindung von Quelle-Ziel-Beziehungen entwickelt. Die Anwendung des vorgestellten Softwarepakets an unterschiedlichen Gebieten hat zu der Erkenntnis geführt, dass Mobilfunkdaten als Verkehrsmodellerweiterungen gut geeignet sind, aber ein Verkehrsmodell nicht ersetzen können.

The collection of existing traffic data for large-scale traffic studies is currently costly and time intensive. The repeated detection of mobile devices offers a new way of data collection. The aim of this work is the use of cell phone data (floating phone data) as additional input source for traffic model studies applying a specially developed software tool for the evaluation of floating phone origin-destination relationships. Consequently, a method for intersection of floating phone data with a transport model was developed based on the detection of trip chains for discovering origin-destination relationships. The presented application of the introduced software package and method shows us that floating phone data can be used as an extension for traffic models,
but cannot replace them.

24-Stunden-Baustellen auf Bundesautobahnen: Verkehrsablauf, Verkehrssicherheit und Wirtschaftlichkeit

24-hours construction work on German motorways: traffic flow, road safety and economic efficiency

Ltd. BD Dipl.-Ing. C. Lüesse, Osnabrück;
Univ.-Prof. Dr.-Ing. T. Richter,
Dipl.-Ing. A. Radom,
Univ.-Prof. Dr.-Ing. B. Kochendörfer,
Dipl.-Ing. J.-A. Giebelhausen, Berlin

Seit vielen Jahren steigt das Verkehrsaufkommen auf den deutschen Autobahnen an. Dieser Zuwachs hat neben den positiven Auswirkungen auf die Wirtschaftskraft auch wesentlichen Einfluss auf die durch den Verkehr genutzte Infrastruktur. Insbesondere die steigende Verkehrsleistung im Straßengüterverkehr beansprucht das System Autobahn im Hinblick auf deren Leistungsfähigkeit. Aufgrund des zunehmenden Straßengüterverkehrs wächst der Bedarf an Erhaltungs- und Instandhaltungsmaßnahmen. Auf den deutschen Bundesautobahnen ist zukünftig mit häufigeren Überlastungserscheinungen zu rechnen. Um dem drohenden Verkehrsinfarkt vorzubeugen, wird auf den wichtigen Verkehrsadern der Bundesrepublik der Ausbau der Verkehrsinfrastruktur forciert. Die hierzu eingerichteten Arbeitsstellen längerer Dauer beeinträchtigen den Verkehrsablauf über einen nicht unerheblichen Zeitraum zusätzlich. Eine Option, diesen negativen Einfluss der Arbeitsstellen zu minimieren, besteht in der Verringerung der Bauzeit. An zahlreichen Baustellen werden in der Dunkelheit Arbeiten mithilfe von punktuellen Beleuchtungseinrichtungen durchgeführt. Ein in Deutschland neuer Ansatz verfolgt die dauerhaft nächtliche Ausleuchtung des Baustellenbereichs durch festinstallierte Beleuchtungseinrichtungen. Durch die dauerhafte Beleuchtung des Baustellenbereichs sollen zum einen die Arbeiten erleichtert und zum anderen die Blendwirkung der Fahrer verringert werden. Im nachfolgend dargestellten Forschungsvorhaben werden die verkehrlichen und bauwirtschaftlichen Auswirkungen eines 24-h-Baubetriebs dargestellt.
Untersucht wird hierzu ein Pilotprojekt auf der BAB A 1 in der Nähe von Osnabrück. Die Begleituntersuchung beleuchtet neben Aspekten der Verkehrssicherheit und des Verkehrsablaufs ebenso die Baukostenentwicklung für verschiedene Schichtmodelle sowie eine volkswirtschaftliche Bewertung anhand der gewonnenen Erkenntnisse für die Pilotbaustelle.

The traffic volume on german motorways grew up in the last years. The increase has positive effects on the economic power and also essential effects on the transport infrastructure. Especially in case of a growing flow of freight traffic, the need of ordinary and extraordinary maintenance increases. To prevent traffic gridlock in the future, the infrastructure of the main transport network will be developed. During the infrastructure expansion the traffic flow will be also disrupted. One option to minimize the negative impact of construction zones is to accelerate the construction process by using selective illuminated areas in the night time. A new method in Germany is the option to illuminate the whole construction zone with a temporarily permanently installed lightning. Using this lightning method can make the roadwork easier for the builders and reduce the dazzling effect. The research project presented below shows changes of traffic conditions and effects to the construction management of a 24-hours construction work pilot project on the BAB A 1 near Osnabrück.
Aspects studied are traffic safety, traffic flow, construction cost development for different worktime models and economic valuation.

Unfallhäufigkeitsmodelle für städtische Hauptverkehrsstraßennetze

What is Quality? – Terms and Systematization in context of Traffic Management

M. Sc. Inf. C. Santa, Dipl.-Ing. J. Kaths,
Dr. rer. nat. P. Mathias,
Dipl.-Ing. Dipl.-Wirtsch.-Ing. T. Schendzielorz, München

Kooperative Systeme erschließen Potenziale, die über diejenigen konventioneller intelligenter Verkehrssysteme hinausgehen. In städtischen Bereichen werden hierzu vor allem Systeme entwickelt und erforscht, die im
Bereich signalisierter Knotenpunkte zum Einsatz kommen. Dabei kann die Beeinflussung aufseiten der Lichtsignalsteuerung, aufseiten der Fahrer oder in einer Kombination von beiden Elementen stattfinden. Im vorliegenden Fachbeitrag werden ausgewählte nationale und europäische Anstrengungen dieses Forschungsbereichs vorgestellt, die vorwiegend auf eine Steigerung der Verkehrseffizienz, aber auch der Verkehrssicherheit abzielen. Darauf aufbauend wird Forschungsbedarf identifiziert, der sich maßgeblich auf die Anforderungen zur Weiter- oder Neuentwicklung von Steuerungsverfahren, das sich verändernde Fahrverhalten durch den Einsatz kooperativer Systeme sowie die Berücksichtigung der sich weiter diversifizierenden Fahrzeugtypen und
Antriebsarten konzentriert.

Cooperative systems exploit potential beyond conventional intelligent transportation systems. Development
and research concerning such systems in urban areas mainly focus on signalized intersections. Cooperative
systems can act to influence the signalization, the drivers, or a combination of both signalization and drivers.
In this article, selected national and European research efforts are presented that aim at incurring both a raise
of traffic efficiency and traffic safety. Subsequently, areas for future research are introduced, including
requirements for the enhancement of existing or the development of new signal control systems, the change in
driving behaviour due to the usage of cooperative systems and the consideration of further diversifying types
of vehicles and propulsion systems.

Einführung eines Verkehrssicherheitsscreenings – Sicherheit auf baden-württembergischen Straßen

Implementation road safety screening – Safety on the roads in Baden-Württemberg

Dr.-Ing. T. Kathmann,
Dr.-Ing. H. Ziegler, Aachen;
Dipl.-Ing. Baudirektor M. Pozybill, Stuttgart

In der Verkehrssicherheitsarbeit hat Baden-Württemberg in der Vergangenheit bereits erhebliche Fortschritte erzielt. Um diesen erfolgreichen Weg weiterzugehen und die Sicherheit des Straßennetzes noch weiter zu erhöhen, wurde ein neues Verfahren zur flächendeckenden Ermittlung von unfallauffälligen Streckenabschnitten entwickelt und landesweit eingeführt: Das Verkehrssicherheitsscreening. Erstmals werden alle für die Verkehrssicherheitsarbeit relevanten Informationen (Unfalldaten, Verkehrsmengen und Fahrzeuggeschwindigkeiten, Straßengeometrie, Straßenzustand und Streckenfotos) einheitlich ausgewertet und die Ergebnisse in thematischen Karten dargestellt. Zusätzlich gibt es für die unfallauffälligen Abschnitte sogenannte Verkehrssicherheitssteckbriefe, die die Einzelinformationen thematisch gegliedert zusammenfassen. Zur besseren Dringlichkeitsreihung für die Abarbeitung der unfallauffälligen Abschnitte wurde ein Software-Werkzeug entwickelt. Neben der vereinfachten Vorbereitung eines Ortstermins für die Mitglieder der Unfallkommissionen  durch die landesweit verfügbaren standardisierten Steckbriefe soll das Verkehrssicherheitsscreening auch einen gezielteren Einsatz der begrenzten Haushaltsmittel bei der Verbesserung der Verkehrssicherheit bewirken.

In the past, there have been numerous improvements in road safety in Baden-Württemberg. Nevertheless, it was decided to continue on this positive road and further increase the road safety by developing a new method to detect accident accumulation lines on an area-wide scale: The Road Safety Screening. In order to achieve this aim for the first time all available information (accident data, traffic volumes and vehicle speeds, road geometry, road surface condition and pictures) were systematically analyzed and combined. The results are presented in thematic maps. Next to this, for the most relevant road sections the basic data was summarized in so-called fact sheets. To determine a ranking order in which to eliminate accident sections a new tool wasn created. The main aim of the Road Safety Screening is to make the preparation of on-site visits for the members of the accident commission a lot easier. This is achieved due to the available road safety fact sheets. Next to this, the Road Safety Screening helps to allocate the financial means to the most important projects for
increasing road safety.