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Mathematisch-technische Konzepte zum Umgang mit ungenauer Sensorik und unsicheren Informationen im Verkehrsmanagement

About the value of inaccurate sensors and uncertain information for traffic management

Dr.-Ing. T. Neumann; Dr.-Ing. M. Junghans, Berlin

Die Erfassung qualitativ hochwertiger Verkehrs- und Umfelddaten ist eine wesentliche Voraussetzung für ein effizientes und zielgerichtetes Verkehrsmanagement. Möglichst präzise Daten und verlässliche Informationen bilden die Grundlage für gute Entscheidungen von Infrastrukturplanung bis hin zur dynamischen Verkehrsbeeinflussung. Jedoch können auch ungenaue Daten und unsichere Informationen in nicht unerheblichem Maße zur Verbesserung der Gesamtqualität der Verkehrserfassung beitragen. Der vorliegende Beitrag gibt in diesem Zusammenhang einen kurzen Überblick über gängige Prinzipien der Datenfusion im Verkehrsbereich und demonstriert anhand zweier konkreter Verfahrensbeispiele den positiven Nutzen vermeintlich „schlechter“ bzw. mit Unsicherheiten behafteter Daten. Insbesondere vor dem Hintergrund zunehmender digitaler Vernetzung im Verkehr und dem damit verbundenen Zugriff auf Daten und Informationen unterschiedlichster Form und Qualität ergeben sich so u. a. im Kontext der Big-Data-Analyse interessante Perspektiven für das Verkehrsmonitoring der Zukunft.

Performance and effectivity of traffic management depend on the quality of data about traffic and its environment. Accurate data and reliable information are the foundation of good decisions in infrastructure planning as well as dynamic traffic control, for instance. However, also inaccurate data or uncertain information may help to significantly enhance the quality of traffic monitoring as a whole. In this context, the present contribution gives an overview about common principles of data fusion in traffic and demonstrates the positive effect of seemingly “bad” (i. e., uncertain) data by reference to concrete methods and numerical examples. With regard to the current progress of digitalization in traffic and the increasing availability of data and information that are greatly varying in quality and form, this results in important perspectives concerning future traffic monitoring based on big data analyses, for instance. 

Stadtverkehr der Zukunft – Stressfrei durch den Straßenverkehr

Sustainable traffic in the City – How to keep calm in the rush hour

Dipl.-Ing B. Noll, Kassel

Vernetzte und (teil-)automatisierte Fahrzeuge werden in naher Zukunft die Verkehrssysteme der Städte nutzen.  Sollen die Potentiale dieser technologischen Entwicklung genutzt werden, muss die Infrastruktur rechtzeitig angepasst werden. Die Städte haben daher die Aufgabe, sich dieser Herausforderung rechtzeitig zu stellen. Kassel hat hier frühzeitig reagiert, einen mittelfristigen Plan erstellt und bereits erste Schritte umgesetzt. Der Fachbeitrag beschreibt die dafür erstellten Projekte und deren Einordnung in die strategische Planung.

In the near future connected and (partially) automated vehicles will be using city’s transport infrastructure. So the local authorities have to be prepared to face these challenges and to adjust their infrastructure. The city of Kassel reacted early, developed a mediumterm plan and already implemented the first steps. This article describes the corresponding traffic management projects and their classification in the strategic planning of traffic.

Anforderungen an einen Fachbeitrag zur Wasserrahmenrichtlinie für Straßenbauvorhaben

Requirements for a paper on the Water Framework Directive for road construction projects

Dipl. Ing. S. Köhler, Hannover

Durch das Urteil des EuGH vom 1.7.2015 (C-461/13) zur Weservertiefung sind zusätzliche Anforderungen an die Zulassung von Straßenbauvorhaben gestellt worden. Es ist darzulegen, ob ein Vorhaben dazu führen kann, den Zustand eines betroffenen Wasserkörpers zu verschlechtern oder ob verhindert wird, zukünftig einen guten Zustand zu erreichen. Bei der Versickerung von Straßenoberflächenwasser, die dem Stand der Technik entspricht, sind in dieser Hinsicht relativ geringe Probleme zu erwarten. Bei der Einleitung gesammelter Straßenwässer können der Tausalzeintrag sowie der mögliche Eintrag einiger straßenspezifischer Schadstoffe relevant sein. Derzeit ist noch nicht geklärt, ob und in welchen Fällen sich über den in den Regelwerken definierten Stand der Technik hinaus weitere Anforderungen ergeben. Es wird empfohlen, in einem eigenen Fachbeitrag darzulegen, ob es zu Verschlechterungen der betroffenen Wasserkörper kommen kann. Innerhalb der FGSV nimmt sich der Arbeitskreis „Bewertung von Straßenbaumaßnahmen in Bezug auf die Wasserrahmenrichtlinie“ diesen Themen an mit dem Ziel, ein entsprechendes Regelwerk/Wissensdokument zu erstellen.

As a result of the judgement of the European Court of Justice of 1 July 2015 (C-461/13) on the deepening of parts of the river Weser, additional requirements have been placed on the authorisation of road construction projects. It must be demonstrated whether a project could result in a deterioration of the status of the relevant body of surface water or whether it could in the future hamper the achievement of a good status. In the case of state-of-the-art systems for the infiltration of road surface water, the anticipated problems are relatively minor. In the case of the discharge of collected road surface water, the discharge of deicing salt and the possible discharge of several road-related pollutants could be relevant. At present, it is not clear whether and in which cases additional requirements that go above and beyond the state of the art defined in existing regulations will apply. The recommendation is that a paper be drafted outlining whether a deterioration of the relevant body of surface water is possible. Within the FGSV, the working group dedicated to the evaluation of road construction measures relating to the Water Framework Directive intends to address this issue with a view to drafting a corresponding regulation/knowledge document.