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Telematisch gesteuertes Kompaktparken – Der Weg in die Praxis

Intelligent controlled compact parking –The way into practice

RDir Dipl.-Ing. R. Lehmann, Dipl.-Ing. J. Dierke, Dipl.-Ing. J. Kleine, Bergisch Gladbach;
BORDipl.-Ing. A. von Dobschütz, Nürnberg;
Dipl.-Geogr. J. Neugebauer, München

Aufgrund des enormen Verkehrsanstiegs kommt es trotz der beträchtlichen Zahl der vorhandenen Lkw-Parkständeauf den Hauptverkehrsachsen in Deutschland zu bestimmten Zeiten zu Engpässen und Überbelegungen. Um den Parkstandsengpässen und dem verkehrsgefährdenden Abstellen von Lkw entgegenzuwirken, werden nebendem stetigen Aus-, Neu- und Umbau auch intelligente Lösungen zur effizienteren Ausnutzung der vorhandenenParkstandskapazitäten entwickelt, erprobt und umgesetzt. Mithilfe von Telematik soll der vorhandene Parkraumoptimal ausgenutzt werden. Als einen möglichen neuen Lösungsansatz hat die Bundesanstalt für Straßenwesenim Auftrag des Bundesministeriums für Verkehr und digitale Infrastruktur ein Steuerungsverfahren „Telematischgesteuertes Kompaktparken“ entwickelt, das 2009 erstmals der Fachöffentlichkeit vorgestellt wurde. MittelsKompaktparken soll eine Erhöhung der Parkstandskapazität auf bestehenden Rastanlagen durch besondere Aufstellungsweiseder Lkw erreicht werden, indem die Anzahl der erforderlichen Fahrgassen reduziert wird. Zusammenmit der Bayerischen Straßenbauverwaltung wird auf der Rastanlage Jura-West an der A 3 in Fahrtrichtung Regensburgein Pilotprojekt zum Kompaktparken realisiert. Das Steuerungsverfahren wurde hierfür durch die Bundesanstaltfür Straßenwesen und die Bayerische Straßenbauverwaltung für den Realeinsatz weiterentwickelt undmittels einer Simulationsumgebung mit Realdaten getestet. Die Inbetriebnahme auf der Rastanlage Jura-Westerfolgte Anfang 2016. Die praktische Erprobung soll nun zeigen, ob sich dieses Verfahren oder ähnliche Telematikanwendungenzukünftig als Ergänzung zum Aus- und Neubau von Rastanlagen zur Erhöhung der Lkw-Parkstandskapazitäteignen.

Despite the considerable number of existing parking space for trucks along the main routes in Germany, at certaintimes shortages of vacant truck parking spaces and overcrowding occur due to the enormous traffic increase. Tocounter the lack of parking capacities and unsafe parking, intelligent solutions for a more efficient use of theexisting parking capacities are developed, tested and implemented in addition to the continuous construction andexpansion. Using telematics the existing parking space for trucks will be optimally utilized. On behalf of the FederalMinistry of Transport and Digital Infrastructure the Federal Highway Research Institute developed a newcontrol procedure called “Intelligent Controlled Compact Parking”, which was first presented in 2009. The aim isto achieve an increase of parking capacity for trucks in rest areas by a special positioning of the trucks and thereduction of driving lanes. In cooperation with the Bavarian Road Administration a pilot installation for CompactParking is realized at the rest area Jura-West (A 3). Therefore, the Federal Highway Research Institute and theBavarian Road Administration further developed the control procedure and tested it in a simulation with tracedreal data. Compact Parking at the rest area Jura-West has been put into operation at the beginning of 2016.Practical testing will show whether this method or similar telematics applications can be used in addition toexpansion and conventional construction of rest areas in the future.

Hinweise zum Einsatz schmaler Querschnitte bei Bestandsverbesserungen (HSQ-2015)

Instructions for small cross sections at existing roadsfor rehabilitation (HSQ 2015)

Dipl.-Ing.(FH) U. Becker, Dipl.-Ing. B. Hölzgen, Dipl.-Ing. E. Schnorpfeil, Koblenz
Dr.-Ing. M. Heß, Bonn

Das Straßennetz in Rheinland-Pfalz besteht zu einem größeren Teil aus gering belasteten Strecken mit Fahrbahnbreitenund Trassierungselementen, die deutlich unterhalb der RAL-Regelwerte liegen. Um diese Strecken imBestand wirtschaftlich und landespflegerisch verträglich zu verbessern, hat Rheinland-Pfalz mit den „Hinweisenzum Einsatz schmaler Querschnitte bei Bestandsverbesserungen (HSQ-2015)“ ein Regelwerk entwickelt, dasaufzeigt, unter welchen Voraussetzungen und in welchem Umfang bei Bestandsmaßnahmen die RAL-Regelwertefür Entwurfsklasse 4 unterschritten werden können. In den HSQ-2015 wird auch dargestellt, wie durch Auswertungvon streckenbezogenen Geschwindigkeitsprofilen Mängel und Linienunstetigkeiten lokalisiert und gezielt Maßnahmen zur Verbesserung der Verkehrssicherheit ergriffen werden können.

The road network in Rhineland-Palatinate consists mainly of roads with minor traffic load with road widths androad elements which are below the RAL-technical standards. To improve these roads economically and ecologicallycompatible, Rhineland-Palatinate has developed a set of regulations with the “Instructions for small cross sectionsat existing roads for rehabilitation” (HSQ-2015) “Hinweise zum Einsatz schmaler Querschnitte bei Bestandsverbesserungen”(HSQ-2015). These Regulations illustrate under which conditions and measures the values can fall belowthe RAL-technical standards for design class 4. In the HSQ-2015 standards it is also mentioned how defects andirregularities in the road can be localized by evaluation of road-related speed profiles – and how measures for theimprovement of the road safety can be accomplished.

Führung von Radschnellwegen an Stadtautobahnen am Beispiel von Saarbrücken

Cycle highways in level-free interchanges – example of Saarbrücken

Dipl.-Ing. K. Klingler, Neunkirchen/Saar;
Univ.-Prof. Dr.-Ing. U. Reutter, Wuppertal;
M. Sc., Dipl. Wirtsch.-Ing. (FH) J. Roos, Kaiserslautern

Im Zuge einer nachhaltigen Verkehrsplanung gewinnen Radschnellwege an Bedeutung. Diese sollen ein zügiges,sicheres und möglichst unterbrechungsfreies Fahren mit hohen Geschwindigkeiten erlauben. Im Kraftfahrzeugverkehrgelten diese Anforderungen im gleichen Maße für Autobahnen. Da diese Infrastruktur in Deutschland, vorallem in den Ballungsräumen, bereits bestens ausgebaut ist, soll in diesem Beitrag untersucht werden, ob einegemeinsame Führung von Autobahn und Radschnellweg besonders im Bereich der Knotenpunkte zunächst verkehrstechnischrealisierbar ist. Die Überlegungen werden am Beispiel der BAB A 620 in Saarbrücken exemplarischbetrachtet. Zunächst wird der angewendete Querschnitt hinsichtlich der Möglichkeit einer Neuaufteilung untersucht,indem der Raum für den Kfz-Verkehr eingeschränkt und beidseitig ein Radschnellweg angelegt wird. Imzweiten Schritt werden die Ein- und Ausfahrten betrachtet. Hierfür kommen drei Möglichkeiten infrage: Überführung,Unterführung, LSA-Sicherung. Letztere ist die kostengünstigste Variante. Für den Bereich der BAB A 620konnte die Leistungsfähigkeit dieser Lösung für den Kfz- und Radverkehr positiv nachgewiesen werden.

In the course of a sustainable traffic planning cycle super highways become more important. They should offer afast, safe and interruptless driving with high velocities. In the field of motor vehicles these requirements are appliedto highways. As the highway infrastructure in Germany is nearly completely built, especially in urban areas, thisarticle examines if a combination of highways and cycle super highways, notably at junctions, is feasible withregard to traffic engineering. The considerations are examined at the BAB A 620 in Saarbrücken. Initially, the profileof the highway is analyzed by the possibility of being resized so that the space for motor vehicles is decreasedand two cycle lanes can be added beside without losing to much capacity. In the second step the junctions areinvestigated. Three possibilities are imaginable: bridge, underbridge, signalling. The latter is the most cost-efficienttype. For the BAB A 620 the capacity of this solution could be proved positively. The combination of highways andcycle super highways is therefore conceivable from the point of view of traffic engineering.

Public Art – Ein wirkungsvolles Instrument der Straßenraumgestaltung

Public Art – an efficient instrument of integrating urban and road design

Dr.-Ing A. Kossak, Hamburg

„Öffentliche Kunst“ kann ein höchst wirkungsvolles Instrument der Straßenraumgestaltung sein, vorausgesetzt,die Ausformung wird an den Wahrnehmungskriterien der Stadtgestaltung orientiert und in ein stimmiges, ortsspezifisch angelegtes Gesamtkonzept integriert. Dann können damit lokal, distriktbezogen, gesamtstädtisch und auch regional maßgeblich Image prägende und Identifikation bildende sowie Erlebnis und Orientierung fördernde Wirkungen erzielt werden. Die in diesem Beitrag vorgestellten integrierten Public-Art-Programme der Kommunen der Metropolregion Portland, Oregon und der Betreibergesellschaft des Nahverkehrs sind hervorragende Beispiele dafür. Portland, OR gilt als die „europäischste“ Großstadt der USA. Aufgrund dessen eignet sich der dort  verfolgte Ansatz ausgezeichnet auch als Vorlage für deutsche Städte.

Public Art has the potential for being an efficient instrument of urban design in general and urban road space design in particular – provided it is oriented at the criteria of the perception of the urban environment, it closely responds to the specific function, history, use and architecture of it and is part of a determined urban-/metropolitan-wide concept. If that is the case it is possible to achieve very specific positive image- and identification-constituting effects. The integrated public art programmes of the communities forming the metropolitan area of Portland, Oregon and the public transit operator of the region are outstanding examples for that. Portland, OR is known as being the "most European" city in the USA. For that reason its public art programme is highly recommendable to be taken as a model for German cities.