Jahresabonnement hier bestellen

Aktivitätsmuster und Verkehrsmittelnutzung von Frauen und Männern: Trends von 1976 bis 2008

Activity Patterns and Travel Mode Choice of Women and Men: Trends from 1976 to 2008

K. Sicks, kathrin.sicks@uni-dortmund.de; PD Dr. J. Scheiner, joachim.scheiner@uni-dortmund.de; Prof. Dr.-Ing. H.-C. Holz-Rau, christian.holz-rau@tu-dortmund.de

The paper studies activity patterns and travel mode choice of men and women over the period 1976 to 2008. There is evidence for convergence between the genders in both activity patterns and travel mode choice. Men tend to decrease their predominance in job trips, and they catch up in maintenance trips. Women catch up in using cars as drivers, while men catch up in riding in cars as passengers, in walking and in using public transport. We find gender convergence even within sociodemographic groups. However, even today there are still clear gender differences in both activity patterns and travel mode choice.

Der Beitrag untersucht Aktivitätsmuster und Verkehrsmittelwahl von Männern und Frauen im Zeitraum 1976 bis 2008. Die Belege zeigen die Konvergenz zwischen den Geschlechtern sowohl in den Aktivitätsmustern als auch in der Verkehrsmittelwahl. Männer verlieren ihre Dominanz in Berufswegen, und sie holen bei Einkaufswegen auf. Frauen holen in der Nutzung des Pkw als Fahrerinnen auf, wohingegen Männer als Pkw-Mitfahrer aufholen. Die Konvergenz der Geschlechter zeigt sich auch innerhalb soziodemografischer Gruppen. Dennoch gibt es auch heute noch deutliche Geschlechterdifferenzen sowohl in den Aktivitätsmustern als auch in der Verkehrsmittelwahl.

Praktische Erfahrungen mit der Ausbringung von Tausalzlösungen

Hands-on Experience with Applying of Brine on the Roads

Dipl.-Ing. L. Niebrügge, ludwig.niebruegge@strassen.nrw.de

Ausbringverluste bei der Taustoffausbringung, bedingt durch vielfältige Einflüsse, sind aus der Praxis und vielen Untersuchungen im Rahmen von praxisnahen Streumaschinentests aus der jüngsten Zeit bekannt. Durch begleitende Forschung zum Winterdienst konnten die quantitativen Taustoffverluste unter Einbeziehung der Verluste durch Verkehrseinfluss nach der Ausbringung ermittelt werden. Die ermittelte Höhe der Verlustraten auf Bundesautobahnen – vor allem nach Präventiveinsätzen – hat dabei überrascht und die Notwendigkeit verdeutlicht, möglichst effiziente Alternativen zum FS 30 zu nutzen. Als Alternative für den Präventiveinsatz wurde die Ausbringung von flüssigen Taumitteln, das sogenannte Flüssigstreuen, identifiziert. Ab dem Winter 2008/2009 ist daher beim Landesbetrieb Straßenbau in Nordrhein-Westfalen Flüssigstreuen im Winterdienst auf BAB erprobt worden. An den Erprobungen beteiligten sich in Folge weitere Bundesländer, die im Rahmen eines Forschungsauftrages ab 2009 begleitet wurden. Die vielfältigen Untersuchungen im Rahmen dieses Forschungsauftrages, mit dem Schwerpunkt, die Liegezeiten bzw. die Verlustraten nach der Ausbringung von Flüssigstreustoff sowie die wesentlichen Einflüsse zu ermitteln, wurden nach dem Winter 2010/2011 abgeschlossen. Die Ergebnisse haben die subjektiven Erkenntnisse aus der Praxis bestätigt, sind überaus positiv und haben die Erwartungen übertroffen.

Loss of de-icing-agent during application is due to various reasons and has been observed in practical experience and hands-on tests with spreaders as well. Accompanying research of winter maintenance demonstrated the quantitative loss of salt after application including the losses due to traffic impact. The amounts of lost salt which have been identified on motorways – mainly due to preventive interventions – have been surprinsingly high and underline the need to take advantage of more efficient alternatives to pre-wetted salt. The appli cation of brine was identified as an alternative to preventive winter maintenance. Therefore starting in winter 2008/2009 the Landesbetrieb Straßenbau Nordrhein-Westfalen has been testing liquid spreading in winter service on highways. Several other provinces (Bundesländer) participated in the trials, which were accompanied by a research assignment since 2009. Focusing on salt turnaround times, rates of loss after applying or brine and other substantial impacts the study was completed after the winter of 2010/2011. Facts resulting from the study have confirmed previous hands-on experience and have exceeded expectations.

Standardisierte Wirksamkeitsanalyse von Abhilfemaßnahmen an Unfallhäufungen auf Außerortsstraßen

Standardized Efficiency Analysis of Measurements to improve Safety at Black Spots on Rural Roads

Dr.-Ing. V. Spahn, volker.spahn@abdsb.bayern.de

Im Rahmen der vorgestellten Arbeit erfolgte eine standardisierte Sicherheits- und Wirtschaftlichkeitsbewertung von Abhilfemaßnahmen an Unfallhäufungen auf Außerortsstraßen. Dabei konnte auf umfassendes bayerisches Datenmaterial hoher Qualität zurückgegriffen werden. Die Wirksamkeitsanalyse beruhte auf Vorher-Nachher-Vergleichen des Unfallgeschehens mit einer für aussagekräftige Ergebnisse hinreichend großen Stichprobe. Insgesamt wurden 2.790 unfallauffällige Straßenstellen oder -abschnitte zentral recherchiert und ausgewertet. Für die Maßnahmenwertung selbst wurde eine eigene Systematik entwickelt. Im Rahmen dieser Wertung wird auch der Einfluss der Auswahlverzerrung (bias by selection) nach dem aktuellen wissenschaftlichen Erkenntnisstand berücksichtigt. Der Grad der Wirksamkeit wies abhängig von den örtlichen Gegebenheiten, dem vorherrschenden Unfalltyp im Vorherzeitraum und den eingesetzten Sicherheitsmaßnahmen teils erhebliche Differenzen auf. Die untersuchten Abhilfemaßnahmen hatten zusammen genommen einen beträchtlichen Sicherheitsgewinn zur Folge. So wirkte sich die insgesamt erfolgreiche Beseitigung der Unfallhäufungen auch positiv auf die Unfallbilanz des Gesamtnetzes aus.

Within the scope of the study a standardized assessment of safety and economic efficiency was conducted concerning countermeasures at black spots on roads outside built-up areas. Thereby one was able to benefit from comprehensive detailed Bavarian data material of high quality. The evaluation of effectiveness was based on “before-after” comparisons concerning accident occurrence, whereby adequate random tests have been performed in order to obtain sound conclusions. A total of 2.790 accident striking road sites or sections have been centralized investigated and evaluated. Regarding the valuation of measurements a specific classification scheme was developed. Within the evaluation of measurements the influence of bias by selection according to current research standards are taken into account. Depending on various local conditions and circumstances, prevailing types of accidents in the “before period” and applied countermeasures, the “level of effectiveness” was partially differing in a considerable manner. Regarding all investigated measurements for improving traffic safety together, a significant increase in safety could be recorded. The large reduction of black spots was also resulting in a positive accident record relating to the total net.

Verbesserung der Verkehrssicherheit in Entwicklungs- und Schwellenländern – Ein Erfahrungsbericht aus einer dreijährigen Twinning-Projektarbeit in Ägypten

Enhancing Road Safety in Developing and Emerging Countries – A Report of 3 Years Twinning Project Work in Egypt

K. Bauer, kkubauer@t-online.de; Univ.-Prof. Dr. Ing. J. Gerlach, jgerlach@uni-wuppertal.de; Dir. Dr.-Ing. H. Hanke, h.hanke@saarhafen.de; M. Mönnighoff, martin.moennighoff@dhpol.de; MDirig. a.D. Dipl-Ing. H.-J. Vollpracht, h.vollpracht@hotmail.com

„Enhancing Road Safety in Egypt“ war der Titel eines sehr ambitionierten Twinning Projektes der EU, das beginnend im Jahr 2009 bis mitten hinein ins Umschwungjahr 2011 in Ägypten bearbeitet wurde. Öffentliche Einrichtungen helfen bei Twinning-Projekten EU-finanziert den Verwaltungen in Beitritts- und Anrainerstaaten. Ägypten nimmt eine Schlüsselstellung für den nordafrikanischen Raum und den Nahen Osten ein; viele Staaten wie die USA, Japan, China, einzelne europäische Staaten und die EU engagieren sich deshalb in großem Umfang in diesem Land. Bei diesem Projekt waren Partner das deutsche und österreichische Verkehrsministerium BMVBS und BMVIT sowie das ägyptische Ministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit, unterstützt durch die General Authority for Roads, Bridges and Land Transport (GARBLT). In einzelnen Missionen erfüllten dabei über 40 Experten aus Deutschland und Österreich die Projektaufgaben insbesondere zur Stärkung des Nationalen Verkehrssicherheitsrates, der Verbesserung der Verkehrs- und Straßengesetze, der verwaltungsseitigen Organisationsstruktur von GARBLT, der Unfallaufnahme, des Vorgehens zur Ahndung von Verkehrsverstößen, der Planung von Straßen, der Straßenunterhaltung sowie der Inspektion bestehender und der Auditierung geplanter Straßen. Der Beitrag behandelt die vielfältigen Projektinhalte und die gewonnenen Erfahrungen und kann so für künftige Projekte ähnlicher Art Hinweise geben.

„Enhancing Road Safety in Egypt“ was the title of a very ambitious EU Twinning Project in Egypt starting in 2009 and ending in the year of change 2011. “Twinning Project” stands for the help by a public administration of EU Member states to the administration of littoral states or new member states to enable them to reach the EU standard. Egypt keeps a key position for the Northern African Area and for the Near East countries; many states like the USA, Japan, China, certain European countries and the EU therefore are very involved in many ways in this country. Partners of this project were the German and the Austrian Ministries of Traffic BMVBS and BMVIT and on the other side the Egyptian Ministry of International Cooperation working together with General Authority for Roads, Bridges and Land Transport (GARBLT) and the Egyptian traffic police. Within several components more than 40 experts of Germany and Austria did their project work especially in strengthening the National Road Safety Board, in improving the traffic law, the public roads law, the organization of a Road Safety Department in GARBLT, the road accident database, the proceedings for police sanctions, the planning of safer roads, the better maintenance of roads, the road safety inspections and road safety audits. This article deals with the manifold project tasks and the gained experiences by the authors. Thus it might give hints for similar projects.