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Einfluss der im Testbetrieb befindlichen Abschnittskontrolle auf die Verkehrssicherheit an der B 6 bei Hannover

Impact of section control in test mode on traffic safety at the B 6 near Hanover

Dipl.-Phys. J. Kupper,
Dr.-Ing. F. Märtens, Braunschweig

Für die erstmals in Deutschland eingesetzte Anlage zur Abschnittskontrolle wird im vorliegenden Beitrag der Einfluss auf die Verkehrssicherheit dargestellt. Dabei wird insbesondere das Fahrverhalten der einzelnen Autofahrer in der unmittelbaren Umgebung zum Einfahrts- und zum Ausfahrtsportal der Abschnittskontrolle betrachtet, weil dies bisher kaum im Vordergrund von wissenschaftlichen Untersuchungen stand. Die gewonnenen Erkenntnisse zum Fahrverhalten fließen anschließend in die Bewertung der Verkehrssicherheit mit ein. Die Ergebnisse zeigen, dass die Abschnittskontrolle die mittleren Geschwindigkeiten im Verkehrsfluss um -2 km/h bis -5 km/h senkt und somit den Befolgungsgrad um 10 bis 30 Prozentpunkte steigert. In sehr seltenen Fällen treten zwar kritische Verzögerungsmanöver auf, diese zeigen aber keine weiteren negativen Konsequenzen für die Verkehrssicherheit. Insgesamt wirkt daher die sich im Testbetrieb befindliche Abschnittskontrolle verkehrssichernd. 

This article describes the impact on traffic safety of the first section control installation in Germany. In particular, the behaviour of the individual drivers in the immediate vicinity of the entry and exit gantries of the section control are considered, an issue that until now has not been the focus of scientific investigations. The insight into driving behaviour can subsequently contribute to the evaluation of traffic safety. The results show, that section control reduces the mean speed by -2 km/h to -5 km/h and therefore increases the share of drivers who keep to the speed limit by 10 to percent points. Situations with critical deceleration manoeuvres are observed scarcely. Hence there are no further negative consequences for traffic safety. Overall, section control in test mode increases traffic safety.

 

Psychologische Wirkungen von Arbeitsstellen auf die Verkehrsteilnehmer

Psychological effects of road works on road users

Dipl.-Ing. C. Bansi, Bonn

Bei den bestehenden Regelungen und Vorgaben für die Sicherung von Arbeitsstellen stehen vielfach bauliche Randbedingungen unter Einbeziehung der Verkehrssicherheit und der Befahrbarkeit im Vordergrund und weniger psychologische Aspekte und Wirkungen auf die Verkehrsteilnehmer in Arbeitsstellen. Durch eine stärkere Berücksichtigung der Belange von Verkehrsteilnehmern werden jedoch im Allgemeinen positive Auswirkungen auf die Akzeptanz von Arbeitsstellen und damit indirekt auch auf die Verkehrssicherheit erwartet. Der Beitrag gibt einen Überblick über einige aktuelle Ansätze des Bundesministeriums für Verkehr und digitale Infrastruktur (BMVI) und der Bundesanstalt für Straßenwesen (BASt) zu diesem Themenbereich. So liegt ein Schwerpunkt auf der Informationsbereitstellung durch eine Verbesserung der baustellenbegleitenden Beschilderung. Des Weiteren sollen Erkenntnisse über zumutbare Arbeitsstellenlängen und -staffelungen in dichter Folge gewonnen werden, um für die Praxis konkrete Empfehlungen zur Optimierung des Arbeitsstellenmanagements ableiten zu können.

In the existing regulations and guidelines for the securing of road works, the structural constraints in general are important, taking into account traffic safety and navigability but less psychological impacts on the road users due to the passage of the road work. However, by taking greater account of the interests of road users, positive effects are generally expected on the acceptance of road works and thus indirectly on traffic safety. The article provides an overview of current approaches by the Federal Ministry of Transport and Digital Infrastructure (BMVI) and the Federal Highway Research Institute (BASt) on this topic. Thus, a focus is on the provision of information by improving the signage. Furthermore, knowledge about reasonable length of road works and graduation of several road works should be obtained, in order to be able to draw practical recommendations for the optimization of the road works management.

Webbasierter „Maßnahmenkatalog gegen Unfallhäufungen MaKaU“

Web tool “measure catalogue against accident black spots MaKaU”

Dr.-Ing. R. Berger, Dresden

Es existieren vielfältige Methoden zur Erfassung und Analyse des Verkehrsablaufs, die jedoch alle ungeeignet sind für größere, aus verkehrstechnischer Sicht funktional zusammenhängende Bereiche das reale Verkehrsverhalten zu erheben. Ausgehend von der Grundidee der Konfliktanalyse zur Identifikation von sicherheitskritischem Verhalten von Verkehrsteilnehmern wurde eine zeitgemäße Methode zur Analyse des Verkehrsablaufs durch Einsatz einer handelsüblichen, mit einer Kamera bestückten Drohne entwickelt. Die Methode verbindet dabei die Voranalyse von auffälligem Fahrverhalten aus einer großen Zahl von Fahrzeuginteraktionen mit Stichprobenbeobachtungen aus Fahrerperspektive. Nach Entwicklung der Methodik konnte in einem Projekt gezeigt werden, dass die Methode effizient einen Beitrag zur Steigerung der Sicherheit und Leistungsfähigkeit in einem hochbelasteten Autobahnknotenpunkt leisten kann. Es ist die Chance der Erschließung eines hohen Nutzenpotentials für die Optimierung des Verkehrsablaufs an Knotenpunkten im Autobahnbereich absehbar.

There are multiple methods to collect and study traffic flow at hand, but none of those is capable to cover functional relevant areas from a methodical point of view to get a grip on real interaction of single vehicles with their drivers. Based on the well-known idea to focus the process of analyzing traffic flow on relevant interactions rather than on accidents a modern approach by use of multicopters equipped with cameras ready of the shelf has been developed. The method combines an analysis of suspicious behaviour from a bird's eye view deducted from a great number of driver interactions combined with several samples collected from a drivers view with an onboard camera of a car floating in the traffic itself. After developing the method, the functional proof and efficiency has been shown in a commercial project. The opportunity to gain a high potential to optimize traffic flow at highway intersections is obvious.

Entwicklung bei der Gestaltung von Radverkehrsanlagen

Development in the design of cycling facilitie

Dipl.-Ing. J. Ortlepp, Berlin

Der Anteil des Radverkehrs auf deutschen Straßen steigt seit Jahren kontinuierlich an. Insbesondere innerorts gehört das Fahrrad bereits heute in vielen Kommunen zum dominierenden Straßenbild. Die vorhandene Infrastruktur ist jedoch vielfach nicht auf diese hohe Anzahl Radfahrer ausgelegt, sie ist veraltet, unterdimensioniert und teilweise weder sicher noch komfortabel nutzbar. Die Regelwerke der Forschungsgesellschaft für Straßen- und Verkehrswesen (FGSV) enthalten bereits eine Vielzahl wichtiger Hinweise zur adäquaten Gestaltung und Dimensionierung notwendiger Radverkehrsanlagen bzw. von Straßen, die möglichst sicher mit dem Rad befahren werden können. Neue Elemente der Radverkehrsführung wie Radschnellwege, Fahrradstraßen oder Radfahrstreifen in Mittellage, aber auch neue Fahrradtechnik wie Pedelecs werden inzwischen intensiv erforscht und werden bei der Überarbeitung des FGSV-Regelwerks berücksichtigt.

The share of cycling traffic on German roads has been increasing steadily for years. Especially in urban areas, the bicycle already today dominates the roads in some municipalities. However, the existing infrastructure is often not designed for this high number of cyclists, it is old, undersized and partly neither safe nor comfortable to use. The guidelines of the German Road and Transportation Research Association (FGSV) already  contain a large number of important indications for the adequate design and dimensioning of necessary cycle traffic facilities and of roads which can be safely used by cyclists. New elements of bicycle traffic management such as cycle highways or bicycle streets, but also new bicycle technology such as pedal electric cycles (pedelecs) are now intensively researched and are taken into account when revising the FGSV guidelines.