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Möglichkeiten und Grenzen der Gewinnung von Daten zum on-street Parkraumangebot in Innenstädten aus Daten zu Ordnungswidrigkeiten – ein Versuch für Köln und Frankfurt

Possibilities and Limits of Generating Data on On-Street Parking Space in Inner Cities from Data on Traffic Misdemeanors – An Attempt for Cologne and Frankfurt

Prof. Dr.-Ing. P. Schäfer, Kiedrich
Prof. Dr. T. Hagen, Frankfurt am Main
K. Lux, M. Eng., Offenbach

Als Instrument der Verkehrsplanung trägt ein konzeptionelles Parkraummanagement dazu bei, dass Verkehr geleitet, verlagert, aber auch vermieden werden kann. Somit besteht die Möglichkeit der Emissionreduzierung. Eine notwendige Voraussetzung ist eine solide Datenbasis über das Angebot an und die Nachfrage nach Parkraum. Diese ist jedoch aus verschiedenen Gründen in den Kommunen oftmals nicht vollständig vorhanden. Insbesondere Informationen über on-street Parkraum werden nicht  systematisch erfasst. Die in diesem Fachbeitrag dargestellte Methode kann einen Beitrag zur kostengünstigen Schließung dieser Datenlücke in Bezug auf das Angebot an Parkraum liefern. Aus den Daten von Ordnungswidrigkeiten aus dem Jahr 2017 werden Schlüsse über das quantitative Parkraumangebot in zwei Testgebieten in Köln und  Frankfurt/Main gezogen. Die so gewonnenen Daten lassen sich in ein Geodatensystem integrieren und automatisiert aktualisieren. Durch den Vergleich mit dem Ist-Zustand, der per klassischer Parkraumerhebung ermittelt wurde, lassen sich Stärken und Schwächen der vorgeschlagenen Methode ableiten sowie Schlussfolgerungen für die praktische Anwendbarkeit ziehen.

As an instrument of transport planning, conceptual parking space management helps to guide, to relocate and to avoid traffic. Thus, emissions can be reduced. A necessary condition is a solid database of supply and demand of parking space. However, for various reasons, this is often not fully available in municipal administrations.  Especially particular information about on-street parking space is not systematically recorded. The method presented in this paper can contribute to the cost-effective  closure of this data gap with regard to the supply of parking space. From the data on traffic misdemeanors in the year 2017 conclusions about the quantitative parking space are drawn in two test areas in Cologne and Frankfurt/Main. These generated data can be integrated into geodata systems and can be automatically updated. The  comparison of that data with the actual situation, which was determined by classical parking space counting, allows identifying strengths and weaknesses of the proposed method. Furthermore, conclusions can be drawn for practical applications.

Beschaffung einer automatischen Datenerfassung im Betriebsdienst Wie bekomme ich, was ich möchte?

Procurement of automated field data capture in road maintenance – how do I get what I want to?

Hon.-Prof. Prof. Dr.-Ing. R. Hess; Dipl.-Ing. M. Lohmeier, Bonn
Dipl.-Ing. F. Willuhn, Hannover

Im Betriebsdienst fallen neben den originären Tätigkeiten auf und an der Straße immer mehr Aufgaben zur Dokumentation für die Beweissicherung, zur  Aufwandserfassung für die Kosten- und Leistungsrechnung, zur Einsatzsteuerung und zur Protokollierung der Arbeiten an. Die händische Erfassung der Tagesleistungen ist einerseits sehr zeitaufwendig und führt andererseits durch die oft nachträgliche Dokumentation zu Informationsverlusten, die eine konstante, hohe Datenqualität verhindern. Moderne Systeme für die automatische Einsatzdatenerfassung entlasten die Mitarbeiter von den Schreibtätigkeiten, generieren dadurch wieder mehr  Arbeitszeit, die den primären Betriebsdienstaufgaben gewidmet werden kann, und erhöhen die Datenqualität maßgeblich. Grundlage einer automatischen Einsatzdatenerfassung ist die Aufzeichnung des Fahrtverlaufs anhand satellitengestützter Positionsbestimmung. Diese Datensätze werden um eine Zeitangabe und den Gerätestatus ergänzt. Solche Systeme sind hochkomplex und erlauben zahlreiche Konfigurationen. Die genaue Definition der Anforderungen ist oftmals bereits intern eine  Herausforderung, da die Vorstellungen und Wünsche hinsichtlich der Beweissicherung und Tätigkeitserfassung auf der operativen Ebene und die Anforderungen an eine  lückenlose, gute Datenqualität zum Zwecke der Kosten- und Leistungsrechnung auf der strategischen Ebene aufgrund der unterschiedlichen Schwerpunkte nicht immer  miteinander korrelieren. Sich über den gewünschten Funktionsumfang und die gewünschte Gestaltung klar zu werden, ist der erste und wichtigste Schritt, um konkrete  Anforderungen in Ausschreibung und Vergabe sowie schlussendlich im Vertrag abbilden zu können.

Besides the operational road maintenance tasks there is increasing paperwork on documentation for liability purposes, for accounting as well as to control and to monitor the work carried out. Capturing the information about daily work manually is very time-consuming on the one hand and leads to information gaps due to the retroactive  documentation on the other hand. These information gaps impede a constant high quality of information. Modern techniques for automated field data capture take the  documentation duties away from the employees, therefore regenerates time for the primary maintenance tasks and significantly increases information quality. The  automated field data capturing is based on the route tracking via satellite-based positioning systems. The information sets are complemented by time stamp and equipment status. Such systems are very complex and allow a lot of different configurations. The precise definition of the requirements is usually already an internal  challenge as ideas and wishes regarding liability issues and effort documentation of the working employees do not correlate with the different focus on complete and  useful data quality for accounting issues the strategic level desires. To become clear, regarding the pursued functionality and the preferred user interface is the first and  most important step to be able to describe precise requirements for the tender and procure-ment processes as well as preparing the contract regulations.

Tausalzverdünnung und -rückhalt bei verschiedenen Entwässerungsmethoden – Modellberechnungen

Dilution and detention of road de-icing salt in different drainage systems: Modelling Approach

Dr.-Ing. T. Aljazzar; Dr. rer. nat. B. Kocher Bergisch Gladbach
Dr.-Ing. C. Braun; Dipl.-Geol. M. Klute; Dipl.-Ing. C. Reuter; Dr.-Ing. S. Rubbert, Koblenz

Salzeinträge aus dem Winterdienst können zu einer Beeinträchtigung von Umwelt oder sonstigen Nutzungen führen. Mögliche Eintragspfade für das ausgebrachte Natriumchlorid (NaCl) sind die Versickerung ins Grundwasser über Straßenbankette und Böschungen oder in Versickerungsanlagen sowie Abflüsse aus dem Entwässerungssystem zu Oberflächengewässern. Die Bundesanstalt für Straßenwesen (BASt) hat daher das Forschungsvorhaben „Tausalzverdünnung und -rückhalt bei verschiedenen Entwässerungsmethoden“ vergeben. Das Vorhaben wurde durch die Björnsen Beratende Ingenieure GmbH bearbeitet, die Fachbetreuung erfolgte durch  einen Betreuerkreis unter Leitung der BASt. Das Hauptziel war es, herauszufinden, welche Versickerungs- und technischen Entwässerungseinrichtungen und welche  Betriebsweisen die Konzentrationen von Tausalz in Gewässern unterschiedlicher Größe auf ein verträgliches Maß reduzieren können. Dazu erfolgte eine Beschreibung und  Modellierung der Transportpfade des auf Außerortstraßen ausgebrachten Tausalzes und der dabei auftretenden Prozesse (wie
z. B. Dämpfung, Verdünnung und Rückhalt). Als anwendungsorientiertes Ergebnis wurde ein Bewertungsverfahren entwickelt, um aus Standortbedingungen an geplanten Straßen Chlorid-Konzentration zu berechnen und mit vorgegebenen Grenz- oder Schwellenwerten zu vergleichen.

The widespread use of de-icing salt NaCl to improve traffic safety may have detrimental influence on the environment. De-icingsalt is carried to various distances from the road via different transport mechanisms. Runoff infiltrates in close proximity to the roadsurface and will be transported down to the groundwater. Road runoff can be also collected in drainage systems and after treatmentbe discharged into surface water. These different transport mechanisms contribute to a distribution pattern that varies bothin space and with time. The spatial and seasonal variations in chloride concentrations are significantly affected by several factorsincluding de-icing salt application, road configuration, drainage systems, hydrological and hydrogeological conditions. The FederalHighway Research Institute (BASt) awarded a research assignment on this topic. The main objective of this project was to investigatethe capability of infiltration into soil, technical drainage systems, and operating modes to reduce salt concentration beforereaching surface waters. Different typical scenarios that are representative for most roads in Germany have been developed tocover these variations. The model FEFLOW was used to describe the underground system, and a company-owned numerical modelwas adapted to describe the determinant transport processes in the drainage systems. As a practical result, a matrix-based evaluationmethod has been developed to calculate salt concentration for the relevant scenarios and compare it with allowableconcentrations. 

Praktische Erfahrungen bei der automatisierten Erfassung von Betriebsdienstdaten

Practical Experiences with the automated acquisition of road maintenance service data

BDir. Dipl.-Ing. G. Braun, Magdeburg

Die Landesstraßenbaubehörde Sachsen-Anhalt begann vor 13 Jahren mit der Umsetzung eines Projekts zur Einführung der automatisierten Datenerfassung im Straßenbetriebsdienst. In einer umfangreichen Test- und anschließenden Einführungsphase wurden Grundlagen für die spätere flächendeckende Einführung des Systems gelegt. Im Beitrag werden praktische Erfahrungen während der Einführung des Systems erläutert. Es werden Hinweise gegeben, wie die Akzeptanz dieser meist als tiefgreifende Veränderung der täglichen Arbeit empfundenen Umstellung der Leistungserfassung innerhalb der Meistereien erhöht werden kann. Zudem erfolgt eine  Betrachtung, inwieweit die mit der Umsetzung des Projektes verfolgten Ziele erreicht wurden.

The construction authority for state roads in Saxony-Anhalt, the „Landesstraßenbaubehörde Sachsen-Anhalt“, launched the implementationof a project for the introduction of automated data acquisition in road maintenance services thirteen years ago. In anextensive test and a subsequent introduction phase, the foundation was laid for the later comprehensive introduction oft thesystem. In this paper, practical experiences are explained, obtained during the introduction of the system. Advice is given howto improve acceptance in the road maintenance depot of the transition of the performance recording, which is often experiencedas a fundamental change in the daily work processes. In addition, an evaluation is presented of the extent to which the objectspursued with the implementation of the project have been achieved.